England – Cornwall

England – Cornwall

Wir beschlossen also nach Cornwall zu fahren. Etwas verdutzt waren wir, als wir auf dem Weg dorthin bereits das Ende der Welt erreichten 😉

Glücklicherweise gibt es ein Stückchen nach dem Ende der Welt köstliches, in der Region hergestelltes Eis 😀

Da die Fahrt etwas länger dauerte, kamen wir erst spät in der Nähe von Falmouth an. Chefnavigator Vicky suchte uns eine süße kleine Farm aus, die auch Campern einen Stellplatz bot. Ganz oben auf einem 2nd gear* Hügel liegt die Tregunwith Farm. *das ist die neue Einheit für die Steilheit der Hügel. 2nd gear bedeutet, dass man mit dem Bulli bis in den zweiten Gang runterschalten muss, um dort hinauf zu kommen 😀
Am nächsten Tag besuchten wir die kleine Hafenstadt Falmouth, schauten uns alles Mögliche an (Gyllyngdune Gardens, den Strand, die City), aßen Carrotcake und genossen den chilligen, aber auch sehr windigen Tag. Auch nachts war es ziemlich windig. Glücklicherweise hatten wir uns aber in weiser Voraussicht direkt hinter den Zaun des Hühnerkäfigs gestellt, sodass wir nicht ganz so doll durchgeschüttelt wurden. Augen auf bei der Standortwahl ^^

Auf der Suche nach sonnigen und warmen Gefilden brachen wir Tags drauf nach Newquay auf. DEM Surferhotspot from England. Auf dem Weg dorthin fand Vicky einen Zeitungsbericht in dem stand, dass Newquay heute so ist, wie das Kalifornien der 70er Jahre. Und tatsächlich: dort reihen sich Surfshop an Surfshop an Surfshop an Surfshop… Aber anstatt zu surfen, mussten wir uns erstmal um unsere Wäsche kümmern. Etwas erschreckt stellten wir fest, dass man hier für eine Maschine Wäsche plus Trocknen etwa 10 Pfund zahlt. Auch das Bier ist übrigens sehr teuer hier.
Für die Nacht suchten wir uns einen aussichtsreichen Platzdirekt am Fistral Beach. Vorne Meer, hinten Meer und dazwischen nur ein kleiner Parkplatz. „Wie cool ist das denn?!“ dachten wir da noch. Einige andere Vans standen dort bereits und berichteten uns, dass sie bisher noch keinen Ärger mit der örtlichen Aufsicht hatten. Sollte sie auftauchen, warnt man sich gegenseitig und fährt einfach schnell weg. So weit, so gut.
Je später es wurde, umso mehr nahm der ohnehin schon kräftige Wind zu. Plötzlich kamen viele Autos und Vans angebraust, aus denen die Surfer heraussprangen, völlig ausfreakten wegen der krassen Wellen, sich in ihre Wetsuits pressten und im Dauerlauf mit den Boards unter dem Arm zum Strand rannten. Dabei hörte man immer wieder Sätze wie: „Woohohohaaa, look at that waves, Dude!! It’s freaking awesome!!“. So einen Wind gibt es hier wohl nicht alle Tage.
Nach Einbruch der Dunkelheit waren die Surfer verschwunden, der Wind allerdings blieb und frischte immer weiter auf. Bei dem Versuch im Bulli zu schlafen würden die Sturmböen immer unheimlicher. Richtig heftig wurde der Bulli durchgeschüttelt. Mal als Vergleich: eine Horde wildgewordener Gorillas, die den Bulli hin und her schaukeln, würde dem in etwa nahe kommen. Oder Metalfans auf der Suche nach Bier. Oder Schalkefans auf der Suche nach ner Schale 😀
Nachdem Vika kurz eingenickt war und direkt davon träumte, dass der Bulli schon im Atlantik schwamm, einigten wir uns darauf doch noch kurzfristig den Standort zu wechseln. Park4Night sei Dank fanden wir am Zoo einen sturmfreien Parkplatz, auf dem wir sanft einschlummern konnten. Wie das bei der Platzwahl im Dunkeln nunmal so ist, kann sich der Stellplatz am nächsten Morgen deutlich anders darstellen, als am Abend zuvor vermutet. Lautes Kindergeschrei weckte uns auf, denn wir lagen mit unseren Köpfen etwa 50 cm von einem Kinderspielpatz entfernt.
Wir hatten an diesem Tag also Zeit genug, uns das Städchen genauer anzusehen. Wir spazierten an der Küste entlang, schauten uns interessante Gebäude an und versanken stundelang in einem Cafe, wo wir genüßlich Scones mampften, die Menschen beobachteten und das WLAN leer saugten, um uns mit Musik zu versorgen und einen Schwung Bilder hochzuladen. Da wir am Tag zuvor den Aushang eines Pubs sahen, wo es heute ‚Open Mic‘ geben sollte, wollten wir den Abend unbedingt abwarten. Allerdings war das Wetter nass und stürmisch und wir sehnten uns nach Sonnenschein und schöner Natur, sodass wir uns dazu entschlossen der Küste vorerst den Rücken zu kehren und ins Landesinnere in den Brecon Beacon Nationalpark zu fahren. Wales, wir kommen!

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