Polen und Slowakei – Zwischen Natur und Geschichte
Als wir Russland verließen, durchquerten wir relativ zügig Lettland und Litauen und machten einen etwas längeren Halt in Polen, um das Land ein wenig zu erkunden.
Wir verbrachten zunächst einige Tage an der Masurischen Seenplatte und machten dort die ersten spätherbstlichen Spaziergänge. Im Gegensatz zu Russland war hier nämlich noch Herbst, und nicht schon Winter 🙂
Wir waren sehr angetan von der schönen Landschaft und den netten Menschen. Besonders erwähnen möchten wir an dieser Stelle den tollen Campingplatz (Camping Siedlisko Rozynsk) und seinen Besitzer, mit dem wir mit Händen und Füßen und Google Translate eine nette Unterhaltung führten 🙂
Nachdem wir unsere müden Knochen in der flachen Landschaft wieder etwas in Schwung gebracht hatten, ging es weiter Richtung Süden in die Hohe Tatra. Auf dem Weg dorthin machten wir Station in Krakau und Warschau. Dort machten wir jeweils etwas Sightseeing und beschäftigten uns ein wenig mit der Geschichte der Städte. Und natürlich musste einer von uns auch eine originale Krakauer Bratwurst essen. Tipp: Wenn man in Krakau nach einer Krakauer Bratwurst fragt, dann wird man nur doof angeguckt. Die heisst hier nämlich einfach nur Bratwurst.
In der Hohen Tatra angekommen waren wir überwältigt davon, wie schön sich das Gebirge aus dem flachen Land auftürmt. Noch dazu hatten wir tolles Wetter und so war klar, dass wir unsere Rucksäcke aus der Heckbox befreiten und es ab in die Berge ging.
Zuerst tasteten wir uns auf polnischer Seite mit einer ausgiebigen Bergtour um das ‚Morskie Oko‘, dem Meerauge, an die Hohe Tatra heran. Zwar wurde dieser See vom ‚Wall Street Journal‘ zu einem der fünf schönsten Seen weltweit gekürt, uns haben allerdings die weiter oben gelegenen Seen viel besser gefallen. Einerseits, weil sie so schön eingebettet waren in die mächtige Berglandschaft und andererseits, weil sich dort nicht die großen Menschenmassen versammelten. Ausserdem hatten wir so die Möglichkeit einen frechen Fuchs zu beobachten, der, nachdem er von den Wanderern nichts zu essen bekam, um ein Statement zu setzen, mitten auf einem Picknicktisch seinen Darm entleerte 😀
Am nächsten Tag fuhren wir um das Bergmassiv herum, um auf der slowakischen Seite das „Matterhorn“ der Slowakei, den Krivan, zu besteigen. Dieser gilt als Nationalsymbol und kommt in vielen Mythen und Sagen vor.
Wir erlebten eine schöne, packende und anspruchsvolle Bergtour, die am Ende in eine richtige Kletterei gipfelte. Was wir vorher natürlich nicht wussten. So kamen wir schweißgebadet am Gipfelkreuz an und Vicky war richtig fertig mit den Nerven 😀
Von dort hatten wir eine fantastische Aussicht auf das umliegende Gipfelpanorama. Die Strapazen hatte sich gelohnt!
Als unsere Bergsteigerherzen befriedigt waren, machten wir uns auf den Weg nach Rumänien, wo die wunderschönen Karpaten schon auf uns warteten.
Also, bis demnächst, ihr Lieben!