Traumpfad: als Anfänger über die Alpen?! Teil 4
Tag 15
Auch, wenn wir ebenfalls im Stubaital die ein oder andere Grenzerfahrung gemacht haben, haben wir uns nicht beirren lassen und sind tatsächlich wieder vollen Mutes auf den Traumpfad zurück gekehrt. Leider verließen wir das Stubaital bei schlechtem Wetter. Aufgrund dessen und weil Vika sich den anspruchsvollen und teils ausgesetzen Weg über die Seven Tuxer Summits noch nicht zutraute, wählten wir die klassische Route über den Zirbensteig von Wattens durch das Militärgebiet zur Lizumer Hütte. Der Weg war sehr schön. Da an dem Tag Schießübungen in dem Areal stattfanden, blinkte die Informationstafel bedrohlich rot. Die jungen Soldaten am Schlagbaum versicherten uns aber, dass wir das Gelände ohne Löcher im Körper passieren könnten. Vika legte zur Sicherheit trotzdem den Turbogang ein und preschte los. Zwar war uns an manchen Stellen etwas mulmig, dennoch war es eine spannende Erfahrung in der ‚verbotenen Zone‚ unterwegs zu sein. Leider ist es im gesamten Gebiet verboten Fotos zu machen, weshalb wir auch nur ein/zwei Fotos am Ziel gemacht haben.
Ob der Wirt nun etwas mürrisch daher kommt, oder nicht, was wohl öfters mal diskutiert wird, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Hütte ist jedenfalls sehr schön, das Essen wirklich fantastisch und reichlich, und geschlafen haben wir auch muy bien. Abends lernten wir dann die vier verrückten Schwaben kennen, die ebenfalls auf dem Traumpfad unterwegs waren, und mit denen wir in den nächsten Tagen das ein oder andere Bierchen gekippt haben 😀 ¡Salud!
Die fantastischen Vier berichteten uns, dass unsere nächste Schutzhütte am nächsten Tag zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet hat. Ein Glück, dass wir nicht noch einen Tag länger im Stubaital verbracht haben.
Tag 16
Nach einem stärkenden Frühstücksbuffet erwarteten wir hoffnungsvoll, dass sich der Nebel auflöst. Das Wechselspiel zwischen Nebel und kurzen, klaren Abschnitten fand nahezu im Minutentakt statt.
Auf die Frage hin, ob man denn nun zum Geier aufbrechen sollte / könnte, wollte uns der Wirt keine klare Antwort geben. Wir beschlossen, auf dem Weg zu entscheiden, ob wir auf den Geier aufsteigen oder vom Joch direkt Richtung Tuxerjochhaus laufen.
Wie sich unsere Sicht von Minute zu Minute veränderte, könnt ihr hier sehen:
Nach einem langen, steilen und schottrigen Aufstieg standen wir auf dem Joch mit traumhaftem Blick auf den Junssee. Dann wieder ohne Blick. Dann wieder mit Blick 😀
Wir beschlossen, den Weg auf den Geier nicht zu wählen und stiegen zunächst ins nächste Kar ab, um dann zum Gschützspitzsattel hinauf zu kraxeln. Dort stand man vor einem riesigen Abgrund, den man allerdings nur erahnen konnte. Es war unangenehm windig, kalt und bedrohlich. Im Wanderführer wurde uns eine wunderschöne Aussicht versprochen, tatsächlich sah man hier nichts. Nach einer kurzen Rast steuerten wir wieder auf unser Tagesziel zu und das Wetter wurde etwas besser. Uns erwarteten sattgrüne, saftige Wiesen und ein kleiner Wasserfall. Der letzte Anstieg zum Tuxerjochhaus führte über eine Forststraße und war wenig anspruchsvoll. Am Etappenziel angekommen, trafen wir wieder unsere Mitwanderer, mit denen wir nachts sogar das Zimmer teilten.
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Traumpfad: als Anfänger über die Alpen?! Teil 5